Die Beratungsstelle befindet sich im Stadtteil Sonagachi, Indiens grösstem Rotlichtviertel - auf etwa 4 km2 leben rund 50'000 Personen. Einen Grossteil der BewohnerInnen machen "Commercial Sex Workers" aus. Durch diese hohe Anzahl an Sexarbeiterinnen und den zahlreichen damit einhergehenden Problemen plante das Calcutta Project schon in früh, ein Projekt zu lancieren. Aufgrund der starken Stigmatisierung verlassen die Sexarbeiterinnen ihren Stadtteil selten und ihnen war somit der Zugang zu medizinischer Versorgung erschwert. Deshalb liegt der Fokus dabei einerseits auf medizinischen Beratungen, andererseits aber auch auf Präventionsarbeit und Informationsvermittlung.
1998 wurde das Projekt eröffnet: Für die Sprechstunden (3x wöchentlich) wird ein Raum innerhalb des Viertels benutzt. Der Anfang gestaltete sich schwierig, weil das Vertrauen der Sexarbeiterinnen zuerst gewonnen werden musste. Im Verlauf der Anfangsphase erkannte man jedoch, dass das Bedürfnis zur medizinischen Grundversorgung auch für den Rest der Quartierbewohner gross ist. Daher wurde das Projekt auch auf diesen Teil der Quartierbewohner ausgeweitet und ist inzwischen weitgehend akzeptiert und auch auch etabliert: Einerseits betreiben wir Präventionsarbeit in Form von Hygiene- und Ernährungsberatung, andererseits auch persönliche Beratung bezüglich AIDS und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten. Grundsätzlich spielt auch die soziale Betreuung eine wichtige Rolle (durch Awareness-Programme). Zusätzlich betreiben wir kurative Konsulationen auf homöopathischer Basis und auch hier dient uns die allgemeine Förderung des Gesundheitsbewusstseins als Basis zur Prävention jeglicher Art von Krankheiten.