Das HCPSC (Health Check-up Program for School Children) ist vergleichbar mit einem schulärztlichen Dienst: Ein ÄrztInnen- Team des SBDCH untersucht zweimal jährlich die Klassen verschiedener Schulen und führt zudem zur Prävention Informationsveranstaltungen über Hygiene, gesunde Ernährung und AIDS/HIV durch.
Das 1998 gegründete Programm erreicht jährlich um die 10‘000 SchülerInnen in ca. 125 verschiedenen Schulen. Durch die regelmässigen Untersuchungen werden Erkrankungen und Mangelerscheinungen der SchülerInnen frühzeitig erkannt und können direkt behandelt werden. Ist dies vor Ort nicht möglich, werden die SchülerInnen an unser Ambulatorium oder an öffentliche Spitäler verwiesen.
Ausserdem sind auch Präventionsarbeiten ein wichtiger Pfeiler des Projekts. Durch wertvolle Aufklärungsarbeiten über Hygiene, gesunde Ernährung und AIDS/HIV werden die Kinder auf diesen Themengebieten sensibilisiert. Um einen nachhaltigen Effekt zu erzielen, werden bei den Beratungen ‑ falls möglich ‑ auch Lehrer und Eltern miteinbezogen.
Seit 2008 ist der schulärztliche Dienst auch für die Gesundheit der Kinder unseres neusten Programmes, dem KONIKA Kindergarten und Nightshelter, verantwortlich. Dafür werden die Kinder alle 3 Monate untersuchen. Jedes Konikakind (wie auch alle SchülerInnen) besitzt eine Health Check-up Karte, auf der Angaben zu ihrem Alter, Gewicht, Grösse, BMI und allenfalls ihr Krankheitsbild aufgelistet sind.
Im Jahre 2011 wurde neu das First Aid Training eingeführt. Dabei können LehrerInnen und SchülerInnen lernen, wie sie bei Nasenbluten, starken Blutungen, verschiedenen Wunden, Verbrennungen, Ersticken aufgrund von verschluckten Gegenständen, Schlangenbissen, Bewusstlosigkeit und anderen Notsituationen reagieren müssen. Neben theoretischem Wissen erhalten die Teilnehmenden auch die Gelegenheit, diese Situationen praktisch zu üben.
Zusätzlich wird jedes Jahr ein Inter School Quiz Contest organisiert. Dabei treten jeweils um die 15 Schulen mit viel Begeisterung gegeneinander an. Durch das Quiz werden SchülerInnen, durch das Abfragen von Wissen im Bereich Gesundheit und Hygiene, spielerisch fürs Lernen motiviert und belohnt.
Seit dem Jahre 2013 ist auch der Staat West Bengalen vermehrt im schulärztlichen Dienst tätig. Sie schicken ein ÄrztInnen-Team in die öffentlichen Schulen und untersuchen die Kinder dort auf allfällige Krankheiten. Im Gegensatz zu unserem schulärztlichen Dienst führt der Staat jedoch keine Präventions- und Aufklärungsarbeiten durch. Kommt es zu Überschneidungen zwischen unserem Projekt und den staatlichen Aktivitäten, kann dies nur als Vorteil für die Gesundheit der Kinder angesehen werden.